Liebe Eltern, liebe Lehrpersonen, liebe interessierte Leserinnen und Leser
Wer kennt das nicht?
Plötzlich wird man mit einer Situation konfrontiert, die einem etwas Bauchschmerzen bereitet. Einigen Erwachsenen bereitet es z.B. Unbehagen, wenn sie vor einer Gruppe sprechen müssen oder über eine Hängebrücke gehen. Erwachsene versuchen ihre Ängste zu verbergen.
Kinder erleben regelmässig solche Situationen. Einige Kinder erstarren vor Angst, andere gehen der Situation aus dem Weg, wieder andere versuchen solche Situationen herunterzuspielen.
Wir Erwachsene sprechen selten über unsere Ängste und dies wiederum vermittelt den Kindern, dass Erwachsene ohne Ängste leben. Dies wiederum bedeutet für die Kinder, dass sie der Gesellschaftsnorm nicht entsprechen.
Aus diesem Grund lasst uns über dieses wichtige Thema sprechen!
Folgende Tipps möchte ich Ihnen für das Gespräch mit dem Kind mitgeben:
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- Sprechen Sie über das Thema Angst. Angst ist natürlich. «Ich habe auch Ängste!»
- Es ist wichtig, dass die erwachsene Person dem Kind zutraut seine Ängste anzugehen. Das Kind darf seine Ziele formulieren und erhält Unterstützung. «Ich helfe Dir!»
- Mut bedeutet seinen Ängsten entgegen zu treten. Zeigen Sie dem Kind, dass es nicht alleine ist. Überlegen Sie oder auch das Kind, welche Unterstützung zusätzlich nötig ist. (Kuscheltier, Foto von Eltern, Krafttier…) «Du bist nicht alleine!»
- Trauen Sie dem Kind zu, dass es sich der Situation stellen kann. Setzen Sie es nicht unter Druck. «Ich glaube an Dich! Das kannst du!»
- Loben Sie Erfolge bzw. den Mut, den das Kind aufbringt. «Ich sehe, was du kannst!»
- Machen Sie die Teilerfolge sichtbar z.B. durch Foto, Visualisierung, Drehscheibe und feiern Sie diese angebracht. «Das hast Du schon geschafft!»
- Und zum Schluss: Feiern Sie den Erfolg! Schenken Sie dem Kind eine Urkunde oder ein Foto, in dem der Erfolg festgehalten wird. «Ich bin stolz auf Dich!»
Zum Schluss noch:
Dieses Buch / Projekt will Kinder unterstützen, sich ihren alltäglichen Ängsten schrittweise zu stellen. Ängste aus traumatischen Hintergründen oder sehr grosse, blockierende Ängste gehören in die Hände von Fachpersonen.